Die Tagesstruktur
Der gesamte OGGS-Tag ist zeitlich in unterschiedliche Angebotsphasen eingeteilt, die als Leitfaden und Struktur dienen. Sie können je nach Jahreszeit oder Situation jedoch variieren.
Die regelmäßige Teilnahme an dem Betreuungsangebot der OGGS ist ausdrücklich erwünscht und Teil der vertraglichen Vereinbarung mit dem Träger und den Erziehungsberechtigten. Dazu zählt auch die verbindliche Teilnahme am gemeinsamen Mittagessen.
Entsprechend dem Stundenplan beginnt nach dem Vormittagsunterricht die Betreuung in der OGGS.
Die ersten Kinder kommen um 11.30 Uhr und bekommen einen Obstsnack. Die erste Hausaufgabenzeit, für alle Kinder die 4 Schulstunden hatten, beginnt. Alle, die mit den Aufgaben bereits fertig sind, können bis 13.00 Uhr im Freispiel Beschäftigungen wählen.
Um 13.00 Uhr gibt es für alle ein warmes, gemeinsames Mittagessen. Anschließend ist eine Freispielzeit von ca. 30 Min., in der die Kinder meistens auf dem Schulhof spielen.
Um ca. 14.00 Uhr beginnt die zweite Hausaufgabenzeit für die Kinder, die länger Unterricht hatten.
In der Zeit von 15.00 bis 16.00 beginnen unterschiedliche Angebote in den Arbeitsgemeinschaften. Die Kinder, die nicht an einere AG teilnehmen, werden in der Gruppe betreut und können dort die verschiedenen Spielangebote nutzen.
Um 16.00 Uhr endet die Betreuungszeit der OGGS.
Das gemeinsame Mittagessen
Das gemeinsame Mittagessen soll bewusst in der Gemeinschaft erlebt werden. Hierbei wird einhergehend auf Ernährungs- und Gesundheitserziehung geachtet. Wir legen Wert auf Einhaltung der Tischregeln und auf das Probieren und das Kennenlernen von verschiedenen Lebensmitteln. Zu Beginn des Mittagessens wird immer ein Gebet gesprochen.
Die Kinder sind bei den Vorbereitungen zum gemeinsamen Mittagessen aktiv beteiligt. Sie übernehmen, wie im gesamten Tagesablauf, kleine Dienste für die Gemeinschaft z.B. das Tischdecken, das Tische wischen oder das Verteilen der Getränke und Schüsseln. Wir stärken so das Gemeinschaftsgefühl, die Selbstständigkeit, Eigenverantwortlichkeit und die Verantwortung für andere. Die Dienste werden von den Kindern gerne und gewissenhaft erledigt.
Die Hausaufgabenbetreuung
Die Hausaufgabenbetreuung findet entweder im Nebenraum/Speiseraum statt, oder mit einer Lehrkraft in einem Klassenraum. Bei dieser Betreuung wird das pädagogische Personal von den Lehrern in drei Schulstunden pro Woche unterstützt.
Die Kinder werden zum eigenverantwortlichen Erledigen ihrer Hausaufgaben angeleitet. Es sind immer pädagogische Mitarbeiter oder Lehrer/innen anwesend, die den Kindern bei auftretenden Fragen und Schwierigkeiten helfen.
Während dieser Zeit werden entsprechende Ressourcen genutzt, um für einzelne Schülern/innen bedarfsgerecht nachhilfeähnliche Förderangebote durchzuführen. Materialien dazu stehen im Hausaufgabenraum zur Verfügung. Die jeweilige Klassenlehrer/innen erhalten jederzeit Rückmeldung über die Bewältigung oder evtl. Schwierigkeiten einzelner Schüler/innen bei den Hausaufgaben. Das pädagogische Personal führt dazu eine Beobachtungsliste und ist in regelmäßigem Austausch mit den Lehrern/innen. Die Betreuung der Hausaufgaben findet unter Berücksichtigung des Hausaufgaben-konzeptes der Grundschule statt.
Freitags werden in der OGGS keine Hausaufgaben erledigt.
Die pädagogischen Spiel- und Freizeitangebote
Die Gestaltung des Freizeitbereichs besteht aus einem offenen Freizeitangebot und festen Arbeitsgemeinschaften. Die Bedürfnisse der Schüler und erzieherische Anliegen werden in diesem Kontext miteinander verknüpft.
Im offenen Freizeitangebot kann das Kind seinen natürlichen Bedürfnisse entsprechen und sein „Kind sein“ verwirklichen unter der Berücksichtigung seiner individueller Neigungen und sozialer Normen.
Aus Sicht der Kinder bedeutet das:
- spielen
- toben
- singen
- miteinander sprechen
- lachen
- sich etwas zeigen
- miteinander etwas machen
- schön soll`s sein
- interessant soll`s sein
- spannend soll`s sein
Bei diesem Verständnis von Freizeiterziehung ist das Lernen keinesfalls ausgeschlossen. Diese Freizeitbedürfnisse werden im offenen Ganztag wie folgt umgesetzt:
Gruppenraum:
„Spielraum“ für Brett- und Gesellschaftsspiele, Malen, Basteln, und Werken im Kreativbereich, Bauen und Konstruieren auf dem Bauteppich
Außenbereich:
Hüpfspiele, Basketball, Seilhüpfen, Bewegungsspiele mit und ohne Materialien, Malen mit Straßenkreide, Fußballspielen, Tennisspielen, Klettern, Wippen, Schaukeln, Trampolinspringen
Ruheecke:
Ausruhen, sich erholen, sich besinnen, Mandalas legen, Musik hören
Leseecke:
Schmökern, Lesen, Erfahrungen austauschen
Tunhalle:
Spielen mit Bällen, Vertrauensspiele mit Fallschirm, Kooperationsspiele,
Bewegungsspiele, Kreisspiele, Tanzen
Ziel des offen konzipierten Freizeitbereichs ist demnach: Zum einen die Hinführung zu einer aktiven und konstruktiven Freizeiterziehung, zum anderen die Erziehung zur Eigenständigkeit und die Zusammenarbeit und das Miteinander in einer Gruppe.
Im freien Spiel erwerben die Kinder vor allem soziale Kompetenzen, entwickeln Ich-Stärke und kultivieren das Gemeinschaftsgefühl.
- Sie lösen Konflikte.
- Sie lernen, sich über eigene Bedürfnisse klar zu werden, sich durchzusetzen und für sich zu sorgen.
- Sie entwickeln Vertrauen zu sich selbst und anderen Kindern.
- Sie müssen mit Enttäuschungen und Verzicht umgehen lernen, Toleranz üben.
- Sie entwickeln Selbstständigkeit, Selbstwertgefühl und Selbstsicherheit.
- Sie entwickeln Eigeninitiative, Engagement und eigene Verantwortung.
- Sie finden Platz für ungestörte Beschäftigung, Orte zum Ausruhen und Erholen.
- Sie haben Zeit für kreative Ideen und die Herstellung eigener Werke.
- Sie erweitern automatisch ihre Sprache und auch die nonverbale Kommunikation.
- Sie lernen, durch Beobachten und Nachahmung ihre Gestik und Mimik in der Kommunikation einzusetzen.
- Sie üben sich dabei in der Einschätzung und Deutung von Verhaltensweisen, Situationen und Gefühlen anderer Personen
Wenn also primär erzieherische Aspekte bei der Gestaltung des Freizeitbereichs dominieren, ist ein qualifiziertes erzieherisches Handeln in die Ausgestaltung des Freizeitbereichs anzusiedeln, das über bloße „Betreuung“ hinausgeht.
Dies bedeutet für die „Aufsichtsführung“ im Freizeitbereich, dass wir pädagogischen Fachkräfte
- als Ansprechpartner da sind,
- zuhören und Rat geben,
- Zuwendung geben,
- Kindern Anregungen geben,
- als Schlichter zur Verfügung stehen und Kinder anleiten, Streit zu schlichten und zu verhüten,
- auf ordnungserzieherische Aspekte achten.
Des weiteren besteht die Spiel- und Freizeitgestaltung in der OGGS aus den festen Arbeitsgemeinschaften.
Themenbezogene, klassen- und jahrgangsübergreifende Aktivitäten finden in Arbeitsgemeinschaften, auch in enger Zusammenarbeit mit außerschulischen Kooperationspartnern statt. Projekte und Angebote aus den Bereichen Kunst, Theater, Musik, Werken, Sport, Naturwissenschaft, Natur finden in unterschiedlich großen und heterogenen Gruppen statt. Die Inhalte der AGs wechseln regelmäßig und orientieren sich an den Interessen der Kinder.
Die Arbeitsgemeinschaften finden in der Zeit von ca. 15.00 – 16.00 Uhr statt.